Wenn auch der trockene Sommer viele Schattenseiten hatte, das Flugwetter war gut. Neben den vielen „normalen“ Thermikflügen, gab es im Rahmen des Harzcups 2018 insgesamt 1458 Streckenflüge bei 88 Teilnehmern und davon waren 27 Flüge weiter als 100 km.
Der Harzcup, welcher vom Harzer Drachen- und Gleitschirmverein Goslar e.V. ins Leben gerufen wurde und aktuell immer noch organisiert wird, ist eine Erfolgsgeschichte. Schaut man sich die Zahlen vom ersten Wettkampfjahr 2007 an, so wurden damals nur 93 Flüge bei 32 Teilnehmern eingereicht. Niemand flog damals weiter als 100 km.
Klar lässt sich Flugspaß nicht in Kilometern messen, aber immer nur um den Hausberg zu fliegen, ist für viele eben auch nicht die Erfüllung der Fliegerträume. Hat man sich mittels Thermik vielleicht bis in 2000m gebracht, so kribbelt es schon ein wenig mehr, wenn man sich entscheidet jetzt einfach weg zu fliegen, praktisch „soweit einen die Flügel tragen“.
Im Laufe der Wettbewerbsjahre hat nicht nur die Anzahl der Vereine und Teilnehmer zugenommen, sondern damit auch die „Konkurrenz“, der ehemals fast allein fliegenden Goslarer Piloten. „Konkurrenz“ ist hier aber immer in Anführungszeichen zu setzen. Der Harzcup hat deutlich zum Zusammenrücken der Vereine beigetragen. Man kennt sich jetzt mit Namen, vielleicht schon den Piloten am Schirm und auf jeden Fall alle Startplätze im Umfeld. Ausflüge mit Schirm, egal ob im In-oder Ausland, werden vereinsübergreifend geplant und durchgeführt und Hilfe untereinander ist selbstverständlich geworden. Aber es ist uns Goslarern in diesem Jahr nicht gelungen, einen der ersten Plätze in den unterschiedlichen Kategorien zu ergattern. Deshalb sind wir besonders stolz auf Rita Tolksdorf, die in der Damenwertung den zweiten Platz erfliegen konnte. Siegerin wurde hier Sabine Kleemann, die übrigens auch „Harzer-Blut“ in den Adern hat, aber inzwischen für den Verein „Südheide“ startet. Platz 3 bei den Damen ging an Tina Sanders.
In den offenen Klasse gewann Reinhard May vom PC Werratal-Eschwege, der einen Dreiecksflug von 160 km vorweisen konnte, vor Klaus Herwig und Peter Siebert.
Tommi Odenthal, Andreas Engelhard und Jonas Prüssing, so heißen die Sieger der Standardklasse.
Den Vereinssieg holte sich abermals, mit viel Abstand, der PC Werratal-Eschwege-Eichsfeld.
Für Otto Normal-Gleitschirmflieger fast unglaublich, der längste Flug des Jahres von Maurice Knur, von 235 km.
Der Harzer Drachen- und Gleitschirmverein Goslar gratuliert allen Gewinnern und wünscht allzeit gute Flüge! Besonders danken möchten wir den vielen Helfern des Harzcups und unseren Sponsoren, der Harzer Gleitschirm- und Motorschirmschule, Kontest, Aircross und Willi Horka mit smart-wind.de.
Ein paar kleine Wünsche der Organisatoren würde ich gern noch loswerden wollen.
Die Anzahl der Teilnehmer stagniert in den letzten Jahren ein klein wenig. Es gibt noch viele Piloten und Pilotinnen, die ihre, wenn auch vielleicht kleinen, Streckenflüge nicht einstellen.
Traut Euch!
Es motiviert ungemein und der Wettbewerb fördert durch seine Handicap-Faktoren ein sicheres Fliegen. Niemand ist gezwungen, für einen Sieg eine Schirmklasse höher zu steigen.
Aber den wohl innigsten Wunsch übernehme ich mal wörtlich: „Dass jemand den Mayer schlägt!“
Frank Lange