Hier sein Bericht:
Vielen Dank an Jens fürs hochfahren. Ich war eh schon spät dran und konnte dann um 11.40 Uhr starten. Nach ein paar Metern Startüberhöhung dann die Ernüchterung: circa 40-50 m über Grund konnte ich mich dann Gottseidank wieder nach oben schrauben eigentlich hatte ich mich schon landen sehen! Hier kam mir sicherlich die Drehfreudigkeit eines weniger gestreckten Schirmes zugute, und ich ließ mich mit relativ frischem Westwind mit der Thermik versetzen und mogelte mich an den nächsten Hang wo ich auch zu kämpfen hatte bis ein Leebart endlich richtig durchzog. Bis jetzt dachte ich noch das ist sicherlich eine one way Geschichte wird, aber als ich dann in die Nähe des Brockens kam wurde der Wind immer schwächer und östlich des Brockens war es über dem Harz komplett abgeschattet. Insofern entschied ich mich um und folgte ein paar sich bildenden Wolken Richtung Torfhaus um ein Dreieck anzugehen.
Leider zogen die Bärte noch nicht richtig durch und über ziemlich viel Waldgebiet wollte ich nicht zu tief kommen so dass ich relativ langsam voran kam. Westlich des Brockens war die Basis dann gleich 300 m höher und es ging dann relativ flott voran. Zwischen Torfhaus und Braunlage bekam ich dann eine SMS von Ralph (vielen Dank) er könne Rückholer machen, das spornte mich innerlich nur noch mehr an es wieder nach Hause zu schaffen. Aber noch war ich ja gar nicht auf dem Rückweg. Gerne hätte ich den südlichen Wendepunkt noch weiter rausgeflogen aber dort waren keine Wolken mehr und der Rückweg versprach auch nicht gerade leicht zu werden. Ursprünglich hatte ich geplant auch wieder über Torfhaus an den Nordharz heranzukommen und dann Richtung Westen gen Heimat zu fliegen. Mit Basishöhe von 2240m, kann mich fast gar nicht erinnern, wann ich das letzte Mal im Harz zu hochgekommen bin, dachte ich mir dann aber wer nicht wagt der nicht gewinnt. Von Sankt Andreasberg in Richtung Altenau führte eine perfekte Wolkenstraße so dass ich mich für den Weg über den hohen Kamm im Harz entschied. Im Endeeffekt lief es dann auch besser als gedacht ein wenig mulmig wurde mir schon bei dem Gedanken ich könnte über diesem Gelände absaufen und Gegenwind hatte ich ja auch zu verzeichnen. Sicherlich gab es dort Landemöglichkeiten, wenn auch nicht schöne, denn auf dem hohen Rücken sind die Bäume fast komplett abgestorben. Allerdings wäre das trotzdem mit einem Fußmarsch von bestimmt 10 km wer weiß wohin verbunden gewesen. Was wirklich klasse war, war dass ich permanent zwischen total abgeschattetem Gebiet im Osten und blauem im Westen flog und somit relativ gutes steigen bei guter Entfernung zwischen den Bärten hatte. Auf dem Weg in Richtung Clausthal Zellerfeld kam ich dann das einzige Mal ein wenig niedriger mit circa 1100 m. Die nächste Thermik beförderte mich dann gleich 1000 m höher 🙂 Wahnsinn !!!
Von hier aus dann über die Granetalsperre in Richtung Innerste Talsperre. Hierzwischen war ein großes blaues Loch und dementsprechendes sinken. Eigentlich hätte ich gerade weiterfliegen sollen, um hinter der Innersten noch einmal Höhe zu machen. Aber wer weiß ob das geklappt hätte, denn als ich dann tiefer kam nahm der Westwind wieder deutlich zu und wehte mich zurück nach Hause wo ich super glücklich direkt auf dem Startplatz wieder gelandet bin so dass das Dreieck perfekt geschlossen war 🙂
Ein toller Brockenausflug mit fast perfektem Talsperrendreieck: Eckertalsperre-Odertalsperre-Innerstetalsperre 😉 vielen Dank für all die Glückwünsche, die möchte ich vor allem an Mayer weiter- und zurückgeben, der als Dreieckskönig an dem Tag sogar ein 109km FAI geflogen ist!!! Ich bin auf jeden Fall super happy, der Flug wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben!!!
Immer happy landings Konrad
Für alle Leser unserer Seite, ob Flieger oder nicht, sei noch erwähnt, daß dieser Flug nicht mit einem Hochleistungschirm geflogen wurde, sondern mit einem sehr sicheren Schirm (AirCross, U Fly 2), der für Anfänger geeignet wäre.
Unter diesem Link könnt Ihr Euch den Flug ansehen: